Strickkleid Ulla Heathcote for Crocodile
Es gibt in meiner Familie einige Mythen, die ich gern als Anekdoten erzähle. Eine davon: Meine Großtante hat einen Pulli für John Lennon gestrickt. Sie war in den 70er-Jahren Modedesignerin in London. Das für sich war schon etwas Besonderes, da sie, so wie ich, aus einem absoluten Provinznest nahe Osnabrück kommt. Aus dieser Zeit stammt auch der Mythos, aber ich war immer davon ausgegangen, dass da an der ein oder anderen Stelle die Geschichte ausgeschmückt wurde.
Als ich vor einiger Zeit bei meinen Eltern war, habe ich in alten Kisten und Schränken gewühlt. Meine Mutter hat sämtliche Kleidung nicht nur von sich und meinem Vater, sondern auch von Omas und Tanten aufbewahrt. Früher haben wir mit diesem Sammelsurium aus teilweise jahrzehnte-alten Kleidern, Blusen und sogar Perücken Verkleiden gespielt und Modenschauen mit Freundinnen veranstaltet. Heute findet man dazwischen kleine Schätze, die wieder in Mode gekommen sind. Dabei habe ich dieses Kleid – das ich inzwischen wirklich schön finde – von meiner Großtante aus ihrer Zeit in London gefunden, erinnerte mich wieder an die John Lennon Geschichte und wollte endlich wissen, ob es stimmt oder nicht.
Ich habe seit dem Tod meiner Uroma 2006 keinen Kontakt mehr zu meiner Großtante gehabt und habe ihr zum ersten Mal geschrieben und einfach nachgefragt. Und so klärte sie den Mythos endlich auf: Als sie damals noch am Anfang ihrer Karriere war, kaufte Paul McCartney (nicht John Lennon) in einem Geschäft, das sie belieferte, einen ihrer schwarzen Kimono-Pullover für seine Frau. Die Verkäuferin berichtete das natürlich sofort meiner Großtante; "Beweise" gab es dafür aber nicht. Jahre später fand meine Uroma ein Bild in einer Fernsehzeitung, auf dem Paul McCartney ebendiesen Pullover trägt.
Endlich zu wissen, was die wahre Geschichte ist, war schön, die wahre Bereicherung war allerdings, nach so langer Zeit wieder mit einer Person zu sprechen, über die ich schon so viel gehört hatte und zu merken, dass man sich viel zu erzählen hat.
Geboren 1998, ist jetzt wichtig
Wohnhaft in Münster
Strickkleid Ulla Heathcote for Crocodile
Es gibt in meiner Familie einige Mythen, die ich gern als Anekdoten erzähle. Eine davon: Meine Großtante hat einen Pulli für John Lennon gestrickt. Sie war in den 70er-Jahren Modedesignerin in London. Das für sich war schon etwas Besonderes, da sie, so wie ich, aus einem absoluten Provinznest nahe Osnabrück kommt. Aus dieser Zeit stammt auch der Mythos, aber ich war immer davon ausgegangen, dass da an der ein oder anderen Stelle die Geschichte ausgeschmückt wurde.
Als ich vor einiger Zeit bei meinen Eltern war, habe ich in alten Kisten und Schränken gewühlt. Meine Mutter hat sämtliche Kleidung nicht nur von sich und meinem Vater, sondern auch von Omas und Tanten aufbewahrt. Früher haben wir mit diesem Sammelsurium aus teilweise jahrzehnte-alten Kleidern, Blusen und sogar Perücken Verkleiden gespielt und Modenschauen mit Freundinnen veranstaltet. Heute findet man dazwischen kleine Schätze, die wieder in Mode gekommen sind. Dabei habe ich dieses Kleid – das ich inzwischen wirklich schön finde – von meiner Großtante aus ihrer Zeit in London gefunden, erinnerte mich wieder an die John Lennon Geschichte und wollte endlich wissen, ob es stimmt oder nicht.
Ich habe seit dem Tod meiner Uroma 2006 keinen Kontakt mehr zu meiner Großtante gehabt und habe ihr zum ersten Mal geschrieben und einfach nachgefragt. Und so klärte sie den Mythos endlich auf: Als sie damals noch am Anfang ihrer Karriere war, kaufte Paul McCartney (nicht John Lennon) in einem Geschäft, das sie belieferte, einen ihrer schwarzen Kimono-Pullover für seine Frau. Die Verkäuferin berichtete das natürlich sofort meiner Großtante; "Beweise" gab es dafür aber nicht. Jahre später fand meine Uroma ein Bild in einer Fernsehzeitung, auf dem Paul McCartney ebendiesen Pullover trägt.
Endlich zu wissen, was die wahre Geschichte ist, war schön, die wahre Bereicherung war allerdings, nach so langer Zeit wieder mit einer Person zu sprechen, über die ich schon so viel gehört hatte und zu merken, dass man sich viel zu erzählen hat.
Geboren 1998, ist jetzt wichtig
Wohnhaft in Münster